Permanent Haarglättung mit Keratin
Glattes und seidiges Haar wünschen sich viele Frauen, besonders solche mit widerspenstigem, wilden Haar. Der Zeitaufwand, die unbändige Kräuselwelle in Form zu bringen, ist allerdings hoch. Oft verzichten Frauen auf eine schöne Frisur, um morgens noch eine Stunde länger zu schlafen.
Eine dauerhafte oder zumindest langfristige Lösung bieten die permanenten Haarglättungsmethoden, die in den letzten Jahren immer populärer geworden sind. Die Glättung gehört inzwischen zu den Friseurbehandlungen mit den höchsten Zuwachsraten. Natürlich ist die “permanente” Haarglättung nicht wirklich dauerhaft, weil das Haar ja nachwächst.
Aber wenn man statt jeden Morgen eine Stunde vor dem Spiegel nur noch ein- bis zweimal im Jahr einen Vormittag im Schönheitssalon verbringt, ist das schon eine gewaltige Zeit Einsparung.
Seit wann gibt es Haarglättung?
Frauen benutzen schon seit Ende des 19. Jahrhunderts Glätteisen für ihre Haare. Der technische Fortschritt trägt natürlich dazu bei, dass die Ergebnisse immer besser werden. In der Zeit um den ersten Weltkrieg herum kamen die ersten chemischen Produkte für die Haarpflege und speziell für die Haarglättung auf den Markt.
Das waren damals noch chemische Keulen, die heute als gefährlich und ungesund für die Kopfhaut sofort verboten wären. Heute gibt es Dutzende hochwertige Produkte mit viel feineren und sicheren Komponenten, die Haar und Kopfhaut schonen und regenerieren.
Schritte für eine dauerhafte Glättung
Um eine permanente Haarglättung zu bewirken, müssen die Verbindungen zwischen dem Keratin der Haare (also der Proteinbasis im Haar) gespalten werden. Das gelingt mit chemischen Mitteln.
Danach glättet man die Haare, bringt sie in die gewünschte glatte und lange Form und bindet die zuvor chemisch gespaltenen Elemente wieder mit Hitze zurück. So behält das Haar seine Form und bildet die stabilisierende Proteinschicht um das glatte Haar herum neu.
Der Prozess besteht aus zwei Schritten:
Mit der ersten Behandlung wird das spaltende Element auf das trockene und saubere Haar aufgetragen und eingebürstet. Die Haare sind in dieser Phase empfindlich und können leicht brechen. Man muss daher sehr vorsichtig und mit viel Geduld bürsten.
Wenn sich das Haar sich nicht mehr verdreht, geht man davon aus, dass das Keratin gespalten ist. Nun spült man das erste Produkt aus und trägt ein zweites auf, mit dem die glatten Haare in dieser Form wieder in ihre Proteinhülle zurückgebunden werden.
Unterschiedliche Glättungs-Methoden
Die beiden am meisten angewandten Methoden für ein glattes Haar sind das sogenannte “Thermal Reconditioning” (auch als japanische Haarglättung bekannt) und die brasilianische Haarglättung mit Keratin.
Die japanische Methode basiert auf einem Zyklus von Waschen, Erhitzen und Glätten, der mehrmals unter Anwendung von Glättungscremes durchlaufen wird.
Die brasilianische Keratinmethode ist eine sanftere und neuere Entwicklung, bei der eine Keratinlösung auf das Haar aufgetragen wird, um anschließend mit einem Glätteisen unter ständigem Bürsten die Glättung vorzunehmen.
Wieviel Zeit beansprucht eine Dauerglättung?
Der eigentliche Prozess ist mit ca. einer Stunde eher kurz.
Allerdings erfordern sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung große Sorgfalt.
Man lässt die Produkte je nach Haar und Zusammensetzung etwa 5-8 Minuten auf dem Kopf einwirken. Das schwächt erstmal die Haare und zur Spülung sollten daher proteinreiche Shampoos verwendet werden.
Nach der Spülung neutralisiert man die Nässe mit einem schonendem Conditioner. Zwei bis dreimal pro Jahr bessert man dann die nachgewachsenen Haare nach.
Risiken bei der Haarglättung
Eine permanente Haarglättung erfordert chemische Produkte, die unter Umständen schädlich sind oder Allergien auslösen können, wenn man nicht auf hochwertige Komponenten achtet.
Viele Produkte für den Hausgebrauch sind frei erhältlich, es lohnt sich aber immer, einen Experten um Rat zu bitten. Bei der Hausanwendung kann es leicht in Folge einer falschen Anwendung zu einer Reizung der Kopfhaut oder Schäden am Haar kommen, (wenn man beispielsweise zwischendurch telefoniert und die Produkte zu lange einwirken lässt).
Wer nicht riskieren möchte, wie eine elektrisierte Strohpuppe auszusehen, sollte lieber einen qualifizierten Friseursalon aufsuchen oder sich zumindest bei einer Beratung über mögliche Wirkung bestimmter Produkte auf dem eigenen Haar informieren.